Lebkuchenherzen

Von Volksfesten und Lebkuchenherzen

Der Duft von frisch gebrannten Mandeln durchnetzt die kühle Herbstluft, bunte Lichter und dröhnende Bässe begleiten die im letzten Farbenspiel der Sonne erglänzenden Wolken, farbenfrohe Dirndl soweit das Auge reicht. Jedes Jahr aufs Neue ertönt im September das freudig ersehnte „O’zapft is!“ durch den Schottenhammel unter dem wachsamen Blick der bronzefarbenen Schutzpatronin Bavaria, der Königin der Theresienwiese. Nun ist es wieder soweit — das größte Volksfest der Welt ist in vollem Gange. Mit der wohl populärsten Amtshandlung, dem unüberhörbaren Anstich des ersten Bierfasses, eröffnete Münchens Oberbürgermeister am Samstag nach Einzug der Wirte um 12:00 Uhr den Juwel der Landeshauptstadt.

Doch welche Geschichte rankt sich eigentlich um das Fest der Superlative? Was charakterisiert das umsatzstärkste Volksfest der Welt? Und welche Rolle spielen Lebkuchenherzen hierbei? Wir bilanzieren:

Eheschließung mit Jahrhundertfolgen

Was viele nicht wissen: Das Volksfest der Superlative verdankt die bayerische Landeshauptstadt Kronprinz Ludwig I. Anlässlich seiner Hochzeit mit Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen im Jahre 1810 wurde ein Fest für das in Trachten jubelnde Volk auf einer Wiese außerhalb der Stadt organisiert. Den Münchnern gefiel dies allerdings so gut, dass die Feierlichkeit fortan jedes Jahr abgehalten wurde. Zu Ehren der Braut wurde die Festwiese „Theresienwiese“ getauft — hier öffnete sich die Büchse der Pandora. Wer hätte damals je erahnt, dass der zeremonielle Abschluss der fünftägigen Hochzeitsfeierlichkeiten im Rahmen des traditionellen Pferderennens sich eines Tages zum größten Volksfest der Welt entfalten würde?

Doch nicht nur für die sowohl einheimischen als auch externen Besucher aus aller Welt sind die Wiesn ein Fest der Superlative — denn auch die Wirtschaft verbucht satte Gewinne. Mit einer knappen Milliarde Euro beziffert das Fremdenverkehrsamt der Stadt den Gesamtwirtschaftswert. So liefert jeder Besucher im Schnitt 74 Euro für Konsumzwecke. Ob aus direkten Einnahmen der Betreiber des Festgeländes oder auch für Unterkünfte — jedes Jahr stellt das Volksfest der Superlative neue Rekorde auf.

Lebkuchen im Herbst?

Ein besonders umsatzstarker Verkaufsgegenstand: Das traditionelle Lebkuchenherz. Wohin man auch sieht, überall findet man die üppig behängten Buden. Ob klein oder ganz groß, in den wildesten Farbkombinationen oder doch eher dezent — für jeden gibt es das perfekte Herz. Doch warum gibt es anlässlich Volksfesten überhaupt ausgerechnet Lebkuchenherzen?

Ursprünglich stammt das Lebkuchenherz aus der Feder des Münchner Konditormeisters Gustav Tschernich. Der geborene Tscheche fungierte auf den Wiesn in den 1960er Jahren sowohl als Großhändler als auch als Schausteller. Was ihm hierbei besonders zu schaffen machte? Die Temperaturempfindlichkeit seiner Schokoladenherzen. So zog sich der lösungsorientierte Konditor zurück in seine Backstube und experimentierte. Nach der Erprobung verschiedener Teigarten ereilte ihn schließlich die bahnbrechende Erleuchtung: Ein rundes Herz aus Lebkuchen, das sollte es sein. Verziert mit farbenfrohem Zuckerguss sowie einem kurzen Spruch begann dieser nun, Festwirte zu beliefern — und der Rummel um die Lebkuchenherzen begann.

Konsum nur Nebensache

Der mit Anis, Nelken und Kardamom gewürzte Honigkuchen dient im Regelfall jedoch nicht dem kulinarischen Genuss. Ob als romantische Liebeserklärung, zur neckischen Beleidigung oder einfach nur als Mitbringsel — die meisten Lebkuchenherzen verlassen ihre transparente Verpackung nie. Vielmehr dienen sie als Souvenir und baumeln so von Gardinenstange oder Wandhaken, bis der bunte Zuckerguss schließlich vollends zerbröselt ist. Forschungen in der Antike zufolge taten jedoch bereits die alten Ägypter und auch die Römer uns gleich. Während Grabbeigaben suggerieren, dass das Land der Pharaonen bereits zu Zeiten des Alten Reichs um die Schmackhaftigkeit der Lebkuchen wusste, wurden im Römerreich würzige Lebkuchen wie auch heute nicht für Konsumzwecke gebacken. Überzeugt von den magischen Kräften der Zutaten, hängten sich auch die alten Römer ihre Lebkuchen um den Hals.

Auch wir bei EDNA glauben, dass Lebkuchenherzen mehr als nur mit Liebe hergestellte Backwaren sind! Ob als hingebungsvolle Liebeserklärung, mit Kosenamen zur Erinnerung an einen ganz besonderen Menschen oder als individualisierbarer Rohling mit blau-weißem Zuckerdekor — unterstützen Sie Ihre Kunden und Gäste auf Ihren ganz besonderen Missionen und lassen Sie Herzen höher schlagen!

Wir haben Sie auf den Geschmack gebracht? Dann lassen Sie sich doch von der Vielfalt unserer Lebkuchenherzen inspirieren und treffen Sie mitten ins kulinarische Herz Ihrer Kunden und Gäste. Wir freuen uns auf Ihre Kommentare und wünschen Ihnen eine besonders zünftige Volksfestzeit!